Dienstag, 8. Mai 2007

beginnende Glut

Mural Dyrinn

„Sir, die letzten Tage verliefen ohne Probleme. Der Xenox, wie er jetzt genannt wird, ist fertiggestellt und bereit zum Ausliefern. Die Clanlands bereiten sich darauf vor, ihn zu empfangen und die Schattenhand hat ihre Aktivitäten fast komplett eingestellt.“ Der Imperator blinzelte, die Sonne schien. „Was bedeutet 'fast'? Gab es noch Übergriffe? Nachrichten? Irgendeine Regung ihrerseits?“ White Lemming ging seine Unterlagen durch, verglich einzelne Seiten. „Einige Meldungen über anormal ausgebaute Basen wurden getätigt, ein Claner hat eine dieser Basen angegriffen. Keine Gegenwehr.“ Der Imperator setzte sich an seinen grossen Tisch. Mit einer kurzen Handbewegung zeigte er dem imperialen Botschafter, dass auch er sich setzen solle. Er liess sich alle Berichte vorlegen, studierte sie und nickte zufrieden. Als er auf der letzten Seite ankam, bemerkte er etwas, das bisher nicht erwähnt wurde. „Eine neue Nachricht? Wurde sie entschlüsselt? Warum steht hiervon nichts im Bericht, warum erwähnten sie es nicht?“ White Lemming stand auf und eilte mit gesenktem Kopf zu Selaris.
„Wurde sie entschlüsselt?“ Schnaufend stand er vor ihm, hastig die Unterlagen durchblätternd. Wie konnte ich das nur übersehen? Selaris ging langsam zu seinem Arbeitsplatz, blickte auf die eingegebenen Daten. Eine kurze Zeit, die White Lemming wie eine Ewigkeit vorkam, sagte Selaris nichts, man sah ihm aber an, dass er nachdachte. „Alle Berichte des gestrigen Tages auf den Schirm!“ hallte seine tiefe Stimme durch den Raum. Sofort wurden alle Berichte angezeigt. Die Versuche, die Basis mit Klonen zu infiltrieren, die Drohnberichte, die Raketenbeschüsse und letztendlich der Angriff. „Ja, “ sagte er leise, aber dennoch mit soviel Kraft in der Stimme, dass selbst in der hintersten Ecke das flüstern aufhörte. „die Nachricht wurde entschlüsselt. Es gibt keinen Zweifel, wenn man das bisher einzige noch nicht bekannte Wort mit Xopherus Unterlagen und dem Zusammenhang der Angriffe sieht.“ Er gab Lemming die Übersetzung und dieser eilte in schnellstem Schritt zum Imperator.

Dae Ardh

Wütend ging er in die Kommandozentrale. Trotz seiner Kapuze, die ihm tief ins Gesicht ging, bemerkte man doch, dass er nicht sehr erfreut war über die Nachrichten der letzten Stunden und Tage.
„Sofort eine Verbindung zu Faeg aufbauen!“ Seine Untergebenen zucken zusammen, doch sie taten, was er befahl. Eine erheiterte Stimme meldete sich am anderen Ende. „Hallo Cyem, was gibt es?“ Sie wartete auf eine Reaktion, es blieb alles still. „Cyem?“ Langsam wurde ihr mulmig zumute, so ruhig war er doch noch nie. Kalte klare Befehle gab er meist, doch nie lies er sich mit ihr verbinden und blieb dann einfach nur .. ruhig. „Cy.. “ Plötzlich schallte ihr seine eiserne Stimme entgegen. „Was zum Teufel machst du? Wir haben im Einsatz 80 Piloten verloren, gestern 46! Wir haben zwar noch etliche Reserven, aber unsere Verbündeten sind rar gesäht. Wir sind nicht mehr so bestückt wie zu früheren Zeiten!“ Sie sass vor dem Bildschirm, in ihren Stuhl gedrückt. Ihre weissen langen Finger krallten sich in die Lehne. „Aber, es ist doch kein Probl .. “ Sie zuckte zusammen. „Kein was? Kein Problem? Einfach mal so gegen einen Imperialisten verlieren ist KEIN PROBLEM?“ Seine Kapuze glitt zurück, nun sah sie sein Gesicht . Wütend, von Hass erfüllt. Sie hatte ihn noch nie so erlebt. Sie setzte sich aufrecht in ihren Sessel. „Nein, es ist kein Problem. Die Commander in den Droiden waren alles niederes Gesocks, sie wären spätestens beim nächsten Sprung zurückgelassen worden. Agenten haben wir ebenfalls genug, über 1 Jahr Vorbereitung hat sich bezahlt gemacht. Die Droiden sind zwar Schrott, allerdings konnten wir ihm auch gute Verluste zufügen und er wird sie schmerzlicher empfinden, als wir unsere.“ Cyem zog seine Kapuze wieder über die bleiche Glatze und räusperte sich. „Du denkst also nicht, dass es eventuelle Anhänger abschrecken wird? Sie werden sich trotzdem zu uns bekennen?“ Nun sah Faeg, dass sie ihn beruhigen konnte. Sie gewann ihr ganzes Selbstvertrauen zurück und grinste sogar schon wieder. „Natürlich schreckt es die wirklich wahren und treu ergebenen Anhänger nicht ab. Wir haben damit deutlich gezeigt, dass uns Verluste egal sind. Und genau das macht uns doch aus, oder etwa nicht? Wir zerstören die Gegner, eigene Verluste missachtend. Wir verhöhnen sie, wenn sie sich am besten fühlen. Wir verunsichern sie, wenn sie sich sicher fühlen. Wir schlagen wieder zu, wenn sie nicht daran denken.“ Cyem nickte und beendete die Unterhaltung.

Mural Dyrinn

White Lemming trat wieder in das Büro des Imperators. Er schnaufte „Sir, hier die Übersetzung. Selaris ist sich sicher.“ Die Unterlagen wechselten den Besitzer. Der mächtigste Mann des Planeten ging, wie in den letzten Tagen des öfteren, an das Fenster, lies seine Blicke über die schöne Stadt schweifen, erinnerte sich an alte Zeiten. Zeiten in denen Xopherus noch in Mural Dyrinn war, treu ergeben und für das Imperium kämpfend. Zeiten, in denen Silverion, der erste imperiale Botschafter noch lebte und man nie geglaubt hätte, dass Aliens oder andere Wesen einen Unsterblichen hätten töten können. Er wies White Lemming zur Tür, dieser ging und schloss sie hinter sich.
Man sah den Imperator gleichmässig atmend auf den grossen Hof blicken, der weissgoldene Brunnen versprühte Wasser in die kleineren, die ihn umgaben. Fröhliche Kinder spielten vor dem Brunnen, die Mütter gingen in den naheliegenden Geschäften einkaufen, die Väter arbeiteten in den Gebäuden oder waren die Wachen des Palastes. Alles war friedlich. Keiner hätte bei diesem Anblick gedacht, dass irgendwo ein Krieg ausgebrochen war.
Der Imperator trat zurück, zog die Vorhänge zu. Sein Blick wurde ernster, als hätte er in dieser Sekunde die grausame Wahrheit verstanden. Krieg war ausgebrochen und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er auch Mural Dyrinn erreicht hatte. Er wollte die schwere Tür gerade aufmachen und sich zu Selaris begeben, als dieser ihm schon entgegengelaufen kam. Sein verunsicherter Blick lies nichts Gutes erahnen. „Imperator, Sir, die Schatten haben einen Gegenschlag vorbereitet. So ruhig, wie wir dachten, sind sie doch nicht. 80 Solaron, einige Klone und Raketen gingen von der unbekannten Basis aus. “ Sie gingen gemeinsam in Selaris Kommandozentrale um die Berichte zu studieren. Der Leiter des imperialen Nachrichtendienstes sah etwas beruhigter aus, nachdem er sich von den Berichten abwandte, der Imperator hingegen blickte ernster als zuvor. Seine Stirn warf Falten, seine Augen blicken starr auf die Berichte und man merkte ihm an, dass er nachdachte. Plötzlich drehte er sich zu Selaris. „Zu unvorsichtig, finde ich. Sie scheuen keine Verluste, wie es scheint. Schickt den imperialen Botschafter zu mir!“ Er ging zurück in sein Büro, White Lemming wartete dort schon.
„Beschaffen sie mir alle Daten des Claners, Verluststatistiken beider Seiten. Ich denke, dies ist ein wahrer Imperialist!“ White Lemming ging sofort an die Arbeit, beschaffte die Commander-, Basis- und Ausbaudaten, die Verluste der Clanbasis und die der Schattenhand. Ordnete es und trug es ordentlich und übersichtlich ein, um dann wieder zum Imperator zurückzukehren.
„Sir, wenn ich sie bitten dürfte dorthin zu blicken?“ Er projezierte die ganzen Daten übersichtlich an die schneeweisse Wand des Büros.
Zitat:
Commandername: Phylax
Basisname: Vespasian
Ausbaustatus: maximale Gebäude und Forschungslevel, Leuchtfeuer ausbaufähig, adaptive Panzerung ausbaufähig

Der Blick des Imperators glitt weiter runter, die Droiden-, Raketen und Klonbestände interessierten ihn im Moment nicht sonderlich. Wichtiger war das, was er nun erblickte.

Zitat:
Verluste und Einsatz:
53 Solaron
13 Nomic
6 Visvo
20 Valhalla
33 Zeus
5 Chronos
3 Lvl 5 Klone


Commandername: Amelia
Basisname: Ailema
Ausbaustatus: unbekannt
Droidenbestände: unbekannt
Raketenbestände: unbekannt
Klonbestände: unbekannt
Verluste und Einsatz:
46 Xenox
80 Solaron
14 Dragoon
14 Zengal
19 Schwere Plasmawerfer
1 Helix
10 Zeus
7 Lvl 5 Klone


Der Imperator blickte noch einige Minuten auf die an die Wand projezierten Statistiken. Dann drehte er sich um und ging wieder an das Fenster, zog die Vorhänge zur Seite. Ein schwerer Droide wurde dort gerade von den Technikern aus dem Hause Achron begutachtet.
Ohne sich umzudrehen sprach er White Lemming an. „Schicken sie diesem Commander einige der imperialen Droiden, sie sollen ihm zur Seite stehen, falls die Schattenhand noch einige Angriffe plant.“ Der imperiale Botschafter salutierte, drehte sich auf der Hacke um und war auf dem Weg, um seinen Auftrag auszuführen. „Ach und .. “ White Lemming blieb stehen. „... vergessen sie nicht, ein paar unserer Xenox mitzuschicken. Schliessen sie die Tür!“ Er zog an der schweren Tür, schloss sie.
Kurze Zeit später, als der Imperator immernoch aus dem Fenster in die Weite sah, kam White Lemming aus dem Palast und lief zielstrebig zur Kommandozentrale um seinen Auftrag auszuführen.

[to be continued]

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